„Von Herzen – Möge es wieder – zu Herzen gehen!“
So, 2. November 2025 18:00
Uhr
St. Johannes |
Rudolf-Kinau-Straße 19 | 22926 Ahrensburg
Veranstalter: | Ev.-Luth. Kirchengemeinde Ahrensburg |
„Von Herzen – Möge es wieder – zu Herzen gehen!“
Diesen ungewohnt emotionalen Satz schreibt Ludwig van Beethoven 1823 über den Autograph des Kyrie seiner gerade fertiggestellten Missa solemnis. Zwölf Jahre zuvor hatte Beethoven sein zu Recht berühmt gewordenes Erzherzog-Trio, das Klaviertrio Nr. 7 in B-Dur, op. 97, fertiggestellt, zu dem dieses Motto ebenso perfekt passen würde. Beethoven zeigt in diesem Werk wieder einmal die ganze Bandbreite seiner musikalischen Ausdrucksvielfalt, jedoch haben die lyrisch zarten Teile eindeutig die Oberhand in dieser Komposition. „Wo Genie, Kunst, Natur, Wahrheit, Geist, Originalität, Erfindung, Ausführung, Geschmack, Kraft, Feuer, Phantasie, Lieblichkeit, tiefes Gefühl und munterer Scherz in schwesterlicher Eintracht sich umschlingen“, schrieb der Allgemeine Musikalische Anzeiger in Wien 1829 zur Veröffentlichung des Erstdrucks.
Am 11. April 1814 hatte die erste öffentliche Aufführung in Wien stattgefunden. Beethoven selbst, zu diesem Zeitpunkt bereits fast taub, spielte selber Klavier. Es sollte sein letzter Konzertauftritt sein.
In diesem Konzert, am Sonntag, den 2. November um 18 Uhr in der St. Johanneskirche, spielen Isabel Würdinger (Violine), Rahel Weymar (Violoncello) und Johanna Wiedenbach (Klavier). Rahel Weymar war schon in frühester Jugend als Orchestermusikerin in großen Konzerthäusern in Europa zu Gast. Jetzt begeistert sie das Publikum u.a. auf Festivals in Mecklenburg-Vorpommern und im Rheingau. Die Hamburgerin Isabel Würdinger ist in einer Musikerfamilie aufgewachsen und begann im Alter von sieben Jahren mit dem Geigenspiel. Nach dem Abitur studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg bei Professor Schickedanz. Sie ist u.a. Mitglied der Hamburger Camerata. Johanna Wiedenbach ist Professorin an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg und erhielt für ihre Tätigkeit Preise und Auszeichnungen. Im Januar diesen Jahres war sie bereits mit der „Winterreise“ in der Johanneskirche zu Gast.
Das zweite, nicht minder beeindruckende Werk dieses Abends, ist das Klaviertrio Nr. 1 in H-Dur, op. 8, von Johannes Brahms. Bereits im Alter von 20 Jahren hatte Brahms dieses Trio komponiert und, auf Drängen seines Freunds und Mentors Robert Schumann, 1854 auch veröffentlicht. Mit vielen seiner frühen Kompositionen haderte Brahms später und distanzierte sich von ihnen. Dieses Klaviertrio aber ließ Brahms nicht los, so dass er es 35 Jahre später grundlegend überarbeitete und neu veröffentlichte. So enthält diese 2. Fassung sowohl den jugendlichen Schwung, als auch die Meisterschaft des reifen Komponisten – Musik zum Träumen und Genießen, und doch weit von trivialer Unterhaltsamkeit entfernt.
Eintrittskarten zu 15 € (Kinder, Jugendliche freier Eintritt) sind an der Abendkasse erhältlich.